Ausbilden als Führungsaufgabe

 

Qualifikation der Ausbilder in der Feuerwehr für die Standortausbildung auf Gemeinde- und Kreisebene

 

Mit der Grundausbildung fängt es an …

Um die vielschichtigen Aufgaben im Feuerwehrdienst bewältigen zu können, bedarf es gut ausgebildeter Einsatzkräfte. Neben den Grundtätigkeiten, die von allen erlernt werden müssen, gilt es aber insbesondere, Fachkenntnisse für bestimmte Funktionen und Sonderbereiche zu vermitteln. Dazu gibt es ein breit gefächertes Lehrgangs- und Seminarangebot sowohl in der Standortausbildung auf Gemeinde- und Kreisebene als auch am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW).

Die Grundausbildung und weiterführende Lehrgänge sind dabei den Kommunen übertragen, am IdF NRW finden die Führungsausbildung und besondere Funktionsausbildungen statt, unter anderem auch die Qualifikation von Ausbildern für die Standortausbildung.

Das System der notwendigen Qualifikationen für die Lehrtätigkeit in den unterschiedlichen Ausbildungsstufen ist unter Beteiligung der Fachgremien und Fachverbände im Ausbildungsbeirat besprochen und optimiert worden.

Was ein Ausbilder können muss …

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass ein Ausbilder mehr können muss, als er von seinen Schülern verlangt. Das bedeutet, dass für eine Tätigkeit in einem bestimmten Lehrgang der Ausbilder schon vorher eine höhere Qualifikationsstufe erreicht haben soll. Zudem wird Ausbildung als eine Führungsaufgabe verstanden.


Grundvoraussetzung
Darum ist der Ausbilder eine Führungskraft und daher mindestens Gruppenführer.
Und er besitzt eine methodisch-didaktische Kompetenz, erworben durch mindestens einwöchige Ausbilderschulungen, z.B. den Lehrgang „F Ausbilder“ am IdF NRW.

Zusatzvoraussetzung
Zusätzlich verfügt der Ausbilder über eine fachliche Kompetenz, die den technisch-taktischen Anforderungen für die jeweiligen Lehrinhalte entspricht. (Ein Bäckermeister darf wohl ausbilden, aber eben keinen Schlosserlehrling!)


Übersicht
In der folgenden Übersicht ist aufgelistet, welche Qualifikationen für die jeweiligen Ausbildertätigkeiten auf Standortebene nötig sind. 


Thema Standortausbldung Qualifikation Dozent
 Art Inhalt  Grundkompetenz Zusatzkompetenz 
Tm/Tf

Truppmann/Truppführer

- Grundlagen

  • F III
  • F Ausbilder

 ./.

TH Truppmann/Truppführer 
-Technische Hilfeleistung
  • F III
  • F Ausbilder

 ./.

AbStusi Truppmann/Truppführer
-Absturzsicherung, Retten, Selbstretten
  • F III
  • F Ausbilder
  • Ausbilderschulung

S AbstuSi

Agt  Atemschutzgeräteträger
  • F III
  • F Ausbilder
  • Atenmschutzgerätewart

F/B Agw

Ma  Maschinist für Löschfahrzeuge
  • F III
  • F Ausbilder
  • Gerätewart

F Gw 

Funk  Sprechfunk im BOS
  • F III
  • F Ausbilder
  • Ausbilderschulung 
    S Funk 
     
ABC I  ABC I ABC-Einsatz
  • F III
  • F Ausbilder
  • Führer im ABC-Einsatz
    F/B ABC II
     
DMa  Drehleitermaschinist
  • F III
  • F Ausbilder
  • Ausbilderschulung 
    S DMa 
PSU  Stressbewältigung, Psychosoziale Unterstützung
  • F III
  • F Ausbilder
  • Ausbilderschulung
    S PSU Ausbilder 
Gw  Gerätewart
  • F III
  • F Ausbilder 
  • Ausbilderschulung 
    S Gw 
Taucher  Feuerwehrtaucher
  • F III
  • F Ausbilder 
  • Ausbilderschulung
    F/B Lehrtaucher 
       

 

Spezielle Ausbilderschulungen zum Erwerb der fachlichen Kompetenz sind nur dann nötig, wenn andere Sonderfunktionsausbildungen die entsprechend höhere Qualifikation nicht bieten. Für Ausbilder in Tm/Tf- und TH-Lehrgängen genügt hier die Ausbildung zum Gruppenführer.
Für die Ausbildung im hauptberuflichen Bereich, insbesondere für die Laufbahnausbildung gemäß VAPmD-Feu, gelten die erforderlichen Kompetenzen sinngemäß.

Neuordnung der Ausbilderschulungen

 
Als Folge der optimierten Struktur werden einige bisher angebotene Ausbilderschulungen am IdF NRW ausgesetzt. Das betrifft die Veranstaltungen „S Tm/Tf“, „S TH“, „S Agt“, „S Ma“ und „S ABC“.

Die übrigen Ausbilderschulungen laufen in gewohnter Form weiter. Die Ausbilderschulung zur Absturzsicherung findet bei gleichem Inhalt demnächst als Seminar „S AbstuSi“ und nicht mehr als Lehrgang „F/B AbstuSi“ statt.

Das IdF NRW bietet für Ausbilder ein- oder mehrtägige Fortbildungsseminare an. Erfolgreich gestartet sind bereits die Seminare „S Ausbilder (F)“ als Auffrischung der methodisch/didaktischen Kompetenz. Während der Seminare „Gerätewartung vor Ort“ am Standort der Feuerwehr werden Gerätewarten und Ausbildern sowie weiteren Feuerwehrkräften durch das Technische Kompetenzzentrum des IdF NRW technische Neuerungen vermittelt. Das Seminar „S ABC (F)“ und viele weitere (Ta-ges-)Seminare widmen sich Themen, die auch für die Standortausbildung relevant sind.

Diese optimierte Struktur der Ausbilderqualifikationen bietet den für die Standortausbildung Verantwortlichen geänderte Möglichkeiten, geeignete Dozenten für die jeweiligen Lehrgänge zu qualifizieren und einzusetzen.